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العنوان
Problematik der Übersetzung von Arztberichten aus dem Deutschen ins Arabische
Eine übersetzungskritische Studie/
المؤلف
Ahmed, Mennaallah Samir Abdelmalek Hendawy.
هيئة الاعداد
باحث / منة الله سمير عبد الملك هنداوي أحمد
مشرف / نهلة محمد ناجي توفيق
مناقش / عبد الحميد مرزوق
تاريخ النشر
2024.
عدد الصفحات
209p. :
اللغة
الألمانية
الدرجة
ماجستير
التخصص
اللغة واللسانيات
تاريخ الإجازة
1/1/2024
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية الألسن - اللغة الالمانية
الفهرس
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from 219

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Abstract

Die vorliegende masterarbeit setzt sich mit dem Thema Problematik der Übersetzung von Arztberichten aus dem Deutschen ins Arabische auseinander. Die Arbeit teilt sich in eine Einleitung, einen theoretischen Teil, einen praktischen Teil und einen Schluss. In der Einleitung geht es um Gegenstand der Arbeit, Relevanz und Motivation des Themas, Forschungsfragen, Ziel der Arbeit, Methode und Aufbau. Das theoretische Teil besteht aus 3 Kapiteln.
In dem ersten Kapitel wird ein Überblick über das Fachübersetzen gegeben. Da das Bedürfnis nach Fachübersetzen im Falle einer internationalen Kommunikation in einem Fachgebiet zwischen Experten hoch ist, wird auch in diesem Kapitel auf die Fachsprache als Mittel der Kommunikation eingegangen. Im Anschluss daran wird das übersetzungsrelevante Textanalyse-Modell von christiane Nord vorgestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der medizinischen Fachsprache. Zunächst wird die Geschichte der deutschen Medizinsprache aufgegriffen. Dabei wird hervorgehoben, dass sie auf Epoche der Antike zurückgeht und von vielen Sprachen wie Griechisch, Latein, teilweise Arabisch und Französisch im Laufe der Geschichte beeinflusst ist. Deswegen charakterisieren die zahlreichen Fremdwörter aus anderen Sprachen die medizinische Fachsprache. Es ist zu erwähnen, dass zurzeit das Englische als Sprache der Medizin gilt. Dann wird in diesem Kapitel auf die horizontale Gliederung und die vertikale Schichtung der medizinischen Fachsprache eingegangen. In Bezug auf die horizontale Gliederung ist die Medizinsprache in mehrere Teilfachsprachen eingeteilt. Während einige Teilfachsprachen gemeinsamen Wortschatz haben, überschneiden sich andere gar nicht. Hinblickend auf die vertikale Schichtung der medizinischen Sprache werden drei Ebenen unterschieden: nämlich Wissenschaftssprache zwischen Fachleuten, fachliche Umgangssprache im Alltag zwischen Medizinern und laienbezogene Sprache zwischen Medizinern und Patienten.
Im dritten Kapitel steht der Arztbrief als medizinische Textsorte im Mittelpunkt. Aus der Definition und Aufgabe des Arztbriefes stellt sich heraus, dass die Funktion des Arztbriefes in erster Linie informativ ist. Aus der makrostrukturellen Analyse des Arztbriefes ist zu erschließen, dass er über die formale Gestaltung und Formalien eines normalen Briefes verfügt. Des Weiteren enthält der Hauptteil die Diagnose, Anamnese, Befunde, Beurteilung bzw. Therapie und Verlauf, Therapievorschlag und Prognose. Was die Mikrostruktur angeht, so werden die stilistischen charakteristika des Arztbriefes wie der Gebrauch von Konjunktiv I in der Anamnese, die Auslassung des Prädikats in den Befunden, der unerwünschte Pleonasmus und die unerlaubte Umgangssprache ans Licht gebracht.
Im vierten Kapitel werden vier Arztbriefe nach dem übersetzungsrelevanten Textanalyse-Modell von Nord analysiert. Dabei stehen die textinternen Faktoren im Fokus. Demzufolge werden die vier Arztbriefe im Hinblick auf Thematik bzw. Inhalt, Aufbau, nonverbale Elemente, Lexik, Syntax und suprasegmentale Elemente untersucht. Mithilfe der Analyse sollte die Antwort auf die folgende Forschungsfrage gefunden werden: welche sprachlichen Merkmale der deutschen Arztberichte lassen sich feststellen?
• Es geht hervor, dass die deutschen Arztbriefe zahlreiche medizinische Fachbegriffe beinhalten. Außerdem treten viele originell aus dem Griechischen oder dem Lateinischen stammende Termini auf. Diese Sprachen gelten nämlich als die ursprünglichen Wissenschaftssprachen der Medizin.
• Zu den sprachlichen Merkmalen eines Arztbriefs gehört die Sprachökonomie. Deswegen kommen die Komposita auf der lexikalischen Ebene und die Ellipsen auf der syntaktischen Ebene oft vor. Bei den Ellipsen fehlen die Verben am meisten. Trotzdem bleiben die Sätze informativ und nachvollziehbar. Darüber hinaus zeichnet sich die Tendenz zur Verwendung von Abkürzungen ab. Manche von denen zählen zum medizinischen Fachbereich, während andere allgemeine Abkürzungen sind.
• Die Analyse zeigt, dass die Substantive die am häufigsten benutzte Wortart in den Arztbriefen darstellen und die Adjektive an zweiter Stelle kommen. Dabei dienen die Adjektive insbesondere zur Präzisierung, Eingrenzung und Veranschaulichung der Substantive. Zudem tauchen Adverbien auch an einigen Stellen wie die Lokaladverbien bei anatomischen Lage- und Richtungsbezeichnungen und die Temporaladverbien bei Einnahmezeiten der Medikamente auf. In den Arztbriefen als fachsprachlichen Texten herrscht der Nominalstil, womit die Sachverhalte und Vorgänge prägnanter und einfacher angegeben werden können.
• Aus der Untersuchung ist noch abzuleiten, dass Hinzufügungen wie Parenthese oftmals in den Arztbriefen in Erscheinung treten. In der Regel geben sie weitere sowie ergänzende Aufschlüsse über den behandelten Gegenstand.
• In den untersuchten Arztbriefen stellen sich wenige Wiederholungen heraus. Die gefundenen Wiederholungen sind Wörter, Abschnitte, manchmal sogar Angaben. Abgesehen davon kann man im Grunde die Prägnanz der mitgeteilten Informationen in den Arztbriefen bemerken.
• Des Weiteren ist der Analyse zu entnehmen, dass die ermittelten Arztbriefe begrenzte Kohäsionsmittel aufweisen. Die anaphorischen Elemente, kataphorischen Elemente und Konnektoren kommen selten vor. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass keine große Aufmerksamkeit auf den Stil und die Kohäsion bei der Verfassung eines Arztbriefs gerichtet ist. Im Vordergrund steht jedoch die Erfüllung der informativen Funktion des Briefes.
• Als Merkmale der Darstellung im Arztbrief gilt die Aufzählung. Oft stehen die aufgezählten Gegenstände nebeneinander nach dem gesetzten Doppelpunkt und mit Kommata dazwischen. An einigen Stellen wie z. B. bei der Diagnose werden die zentralen Punkte aufgelistet und durchnummeriert, was häufig in dieser Textsorte vorkommt und übersichtlicher wirkt.
• Hauptsächlich beinhalten die Arztbriefe Zahlen. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Erkennung von Erkrankungen. Bei der Wiedergabe solcher entscheidenden Informationen muss der Übersetzer vorsichtig sein.
• In dieser Arbeit wird in Bezug auf die syntaktischen Merkmale der Arztbriefe nachgewiesen, dass die Parataxe vorgezogen ist. Normalerweise lassen sich Hauptsätze oder Reihung von Wörtern bzw. Wortgruppen dabei durch Komma, Punkt oder nebenordnende Konjunktion aneinanderreihen. Da es selten unterordnende Konjunktionen in den deutschen Arztbrief gibt, entstehen wenige Hypotaxen. Aus der durchgeführten Analyse ergibt sich auch, dass der Arztbrief sowohl Aktivsätze als auch Passivsätze enthält. Dabei treten häufig verschiedene Formen der Passivkonstruktionen wie Konstruktionen mit es, reflexive Verben, Sätze mit sein + zu + Infinitiv, Sätze mit sein + Adjektive auf -bar oder -lich auf.
• Aus der Analyse der Arztbriefe lässt sich der Rückschluss ziehen, dass das Tempus dabei zwischen Präsens und Präteritum je nach dem Bestandteil des Textes variiert. In der Regel lässt sich das Präsens besonders bei der Einleitung, weiterführenden Maßnahmen und Therapie bevorzugen, während das Präteritum vor allem bei dem Verlauf der Therapie benutzt ist.
Was die Möglichkeiten und Herausforderungen der Übersetzung von Arztbriefen aus dem Deutschen ins Arabische angeht, so wird Folgendes festgestellt:
• Ein wesentliches Problem dabei ist, dass nicht alle medizinischen Termini Entsprechungen im Arabischen haben. In solchem Fall sind einige Übersetzungsverfahren erkennbar, z. B. lexikalische Entlehnung, Expansion, Explikation, Hilfsverfahren (z. B. Parenthese). Die Expansion und die Explikation bemerkt man besonders bei der Übersetzung von Komposita und Begriffen, die nicht einfach kurz ausgedrückt werden können. Durch eine Parenthese wird die Erklärung eines Begriffs hinzugefügt.
• Ein weiteres Problem stellen die griechischen und lateinischen Fachtermini dar. Größtenteils weisen solche Termini keine 1:1 Äquivalenz im Arabischen auf. Infolgedessen finden die Transliteration bzw. Transkription und lexikalische Entlehnung bei ihrer Wiedergabe Verwendung. Die gleiche Übersetzungsverfahren treten bei Wirkstoffen und Handelsnamen der Medikamente auf, weil besonders die Bezeichnung von Wirkstoffen international geregelt ist.
• Die arabische Sprache kennt zumeist keine Abkürzungen, was als problematisch bei der Übersetzung von den zahlreichen medizinischen Abkürzungen in den Arztbriefen gilt. Aus der Untersuchung kristallisiert sich heraus, dass die Abkürzungen in den meisten Fällen durch lexikalische Ersetzung ihrer Auflösung und noch dazu Hinzufügung der Abkürzung in ihrer ausgangskulturellen Form wiedergegeben werden. An einigen Stellen lassen sich die Abkürzungen nicht übersetzen und nur in ihrer Abkürzung übertragen. An weiteren Stellen wird nur die Auflösung der Abkürzung ins Arabische übersetzt.
Im Zieltext wird das Übersetzungsverfahren lexikalische Ersetzung beim Vorhanden arabischer Entsprechung herangezogen. Die Transposition erweist sich als übliches Übersetzungsverfahren in erster Linie bei der Übersetzung von Adjektiven, weil viele deutsche Adjektive aus dem medizinischen Bereich über keine arabische Äquivalenz der gleichen Wortart verfügen. Dabei sind die fachsprachlichen medizinischen Adjektive meistens mit Substantiven oder Verben im Arabischen übersetzt worden.
Den deutschen Arztbriefen entsprechend kommen häufig Passivkonstruktionen in den arabischen Übersetzungen der Arztbriefe vor. Dabei besteht jedoch manchmal eine Tendenz, die Sätze im Aktiv zu bilden. Das hat zur Folge, dass die Modulation bei der Übertragung von den Passivsätzen im Ausgangstext eingesetzt wird. Dasselbe Übersetzungsverfahren taucht gleichfalls manchmal durch Änderung der Perspektive insbesondere bei Verneinung des Gegenteils auf. Ferner tritt die Transformation manchmal durch Änderung des Satzbaues bei der Übersetzung von den eruierten Arztbriefen in Erscheinung. Als Beispiele dafür gilt die Wiedergabe von Verben mit Relativsatz sowie Adverb und Adjektiv mit Relativsatz.
Aus übersetzungskritischer Perspektive stellt sich heraus, dass die Zieltexte zum großen Teil durch inhaltliche Vollständigkeit gekennzeichnet sind. Trotzdem bemerkt man wenige Auslassungen an einigen Stellen. Sie sind oft Abkürzungen oder Präpositionen. Zumeist sind die Übersetzungen der Fachbegriffe einheitlich. Es gibt jedoch manchmal keine terminologische Konsistenz vor allem bei den Fachtermini. Es ist bemerkenswert, dass die arabische Übersetzung der Arztbriefe im Gegensatz zu den deutschen Ausgangstexten dazu tendiert, kohäsiv zu sein. Dies weisen die vielfältigen Kohäsionsmittel im Zieltext nach, z. B. anaphorische Elemente (wie Personalpronomen, Relativpronomen, Demonstrativpronomen und Possessivpronomen), Konnektoren, Rekurrenz.
Was die formale Gestaltung angeht, ist der Einfluss des Ausgangstexts bei der Wiedergabe klar. Diesbezüglich sind wenige Abweichungen festzustellen. Der Zieltext hat auch die gleiche Reihenfolge und Gliederung des Ausgangstexts.
Im Hinblick auf die Verständlichkeit ist der Inhalt zum großen Teil übersichtlich. Deswegen finden die Übersetzungsverfahren Explikation, Expansion und Hilfsverfahren wie Parenthese Verwendung. Dennoch verwendet der Übersetzer fachliche Begriffe, die den Laien unverständlich sein können. Der Übersetzer neigt ab und zu den Stilmittel Pleonasmus heranzuziehen.
Bezüglich der Übertragung von Zahlen benutzt der Übersetzer die arabischen Ziffern, um jede Verwirrung bei der Wiedergebe zu vermeiden. Dabei verlässt er sich darauf, dass sich der Rezipient jedenfalls mit den arabischen Ziffern auskennt. Aus der Untersuchung ziehe ich auch die Schlussfolgerung, dass die Maßeinheiten bei den Laborwerten lediglich durch die lexikalische Entlehnung in den analysierten Arztberichten übertragen werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die meisten Maßeinheiten einem internationalen vereinheitlichenden System unterliegen.
In Bezug auf die Korrektheit sind die Fachbegriffe weitgehend richtig übersetzt. Trotzdem findet man Stellen, wo es Fehler bei der Übersetzung gibt. Diese beschränken sich größtenteils auf Irrtum bei der Wiedergabe wegen den entlehnten Präfixen.
Auf der syntaktischen Ebene gibt es keine Adäquatheit, was durch den unterschiedlichen Aufbau beider Sprachen zu erklären ist. Die Ellipsen im Ausgangstext werden mit vollständigen Sätzen übersetzt. Die Parataxe wird durch Verbalsätze mit einem Konnektor dazwischen wiedergegeben. Dennoch lassen sich die durch Wortgruppen entstehenden Parataxen gleichermaßen im Zieltext übertragen. Der Übersetzer verbindet die Sätze zumeist polysyndetisch. Was die Typographie angeht, zeigt sich in der Übersetzung vom Original abweichende Hervorhebungsmerkmale wie Unterstreichung statt Fettdruck.
Durch die Untersuchung ist auch zu schlussfolgern, dass das Analyse-Modell von Nord bei der Beschreibung und Bewertung von Arztbriefen hilfreich sein kann. Die Analyse durch das Modell stellt ein umfassendes Bild von den vorliegenden Übersetzungsproblemen und den angewandten Übersetzungsverfahren bei den Arztbriefen zur Verfügung.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Übersetzung von Arztbriefen den Übersetzer mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören vor allem die unterschiedlichen allgemeinen Stilkonventionen zwischen der Ausgangs- und Zielsprache entstehen. Wie schon in der Untersuchung geschildert ist, betreffen diese Konventionen die Lexik, Syntax, Kohäsionsmittel und die Verwendung von unpersönlichen Konstruktionen, Aktiv, Passiv, Nominal-, Verbalstil sowie Frequenz der Relativsätze.
Im Hinblick auf die Bedeutung und Relevanz der medizinischen Fachübersetzung wäre eine stärkere Fokussierung auf dieser Textsorte in der Übersetzerausbildung dringend zu empfehlen. Was die Forschung angeht, so wäre auch die Untersuchung der Besonderheiten der Übersetzung aus dem Arabischen ins Deutsche aufschlussreich. Weitere medizinische Textsorten dürften auch ebenfalls interessant sein. Die Untersuchung der maschinellen Übersetzung auf dem medizinischen Gebiet kann auch der übersetzungswissenschaftlichen Forschung neue Potenziale eröffnen